Diese Seite befaßt sich mit der Verbreitung des
Familiennamens
Welzel und ähnlicher Schreibweisen, wie zum Beispiel
Welczel, Welzl, Welczil, Weltzel ....
Das kleine z im Namen Welzel wurde im ausgehenden 14. Jahrhundert häufig als
cz, später seit Luthers Zeit als tz geschrieben.
So findet man die Schreibweisen Welczel auch Welczil später bis ins 18.
Jahrhundert noch Weltzel bis sich im 19. Jahrhundert die heutige Schreibweise
Welzel durchgesetzt hat.
Wenn man den Namenforscher glauben mag, so stammt unser Familiennamen von dem germanischen Rufnamen Walther ab. Schriftlich belegt ist der Name erstmals in der Heldendichtung Waltharius die im 10. Jahrhundert der Sanktgaller Mönch Ekkehart I. niederschrieb.
Wie aus Walter Welzel wurde
beschreibt sehr ausführlich August Friedrich Christian Vilmar in seinem Buch
"Die Entstehung und Bedeutung der deutschen Familiennamen".
Viele Vornamen sind demnach durch Umbildung, Abkürzung, Ableitungen und
Zusammensetzungen der Eigennamen entstanden.
Eine Abkürzung, welche in alter Zeit sehr häufig vorkam, war das man anstelle
der 2. Silbe des Namens kurzweg die Silbe –ze setzte. So wurde aus Friedrich
Fritze, aus Konrad Kunz, oder Konz, aus Gottfried Götz usw..
Eine weitere Umbildung brachte die Verkleinerungsform durch die Silbe -el
mit sich. Auch diese wurde durch das Weglassen der zweiten Silbe an die erste
angehängt manchmal auch an die zuvor durch die Verkürzung von –ze einfach
angehägt. Aus Gebhard wurde Gebel oder Göbel aus Markwart Markel oder Merkel.
Aus Meinhart war zuvor Menz geworden und nun entstand Menzel. Aus Werner Werl,
Wörl und so aus
Walter Walz, und später Walzel und Welzel.
Älteste Vorkommen des Names
Welczil Becke (Pistor) zu Glatz 1356, wird auch schon 1354 erwähnt als
Schöffe Welczlinus Pistor. Peter Welczel, Schöffe in Glatz 1432 (vielleicht
ein Abkömmling des Welczil Becke).
Welczel von Nikil Grecz (Grätz d.h. Königsgrätz) starb vor 1387, wo seine
Tochter Anna, Frau des Ounchin, in Glatz lebte.
Welczel (Walczel) Behler 1364 in Breslau; Welczel Kunz Kahlo 1378 in
Mährisch-Trübau; Welczlinus de Kaczbach 1340 in Liegnitz, Welczel Ramung 1333
in Fraustadt; Veczentz Weltzel 1403 Görlitz.
Glatzer Steuer-Rolla
Die aus dem Jahre 1653 stammende Glatzer Steuer-Rolla nennt 28 ansässige Bürger und Landwirte, davon 24 im Kreise Glatz. Letztere siehe nachfolgend.
300 Jahre später gibt es kaum einen Ort in der Grafschaft Glatz in dem der
Name Welzel nicht vorkommt. So wird im Einwohnerbuch der Grafschaft Glatz von
1937 213 mal der Name Welzel verzeichnet.
In der Stadt Glatz 24 mal, im Kreis Glatz 95 mal, im Kreis Neurode 60 mal und
im Kreis Habelschwerdt 34 mal.
Quellen: Paul Arnold Grun, Leseschlüssel zu unserer alten Schrift, Görlitz, 1935
A.F.C. Vilmar, Die Entstehung und Bedeutung der deutschen Familiennamen, Marburg, 1885.
Hans Bahlow, Mittelhochdeutsches Namenbuch, Aisch, 1975
Dr. Hilde Lebeda, Die Glatzer Steuer-Rolla von 1653.
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Erstellt von Rainer Welzel